Freitag, 4. Februar 2011

Angst vor der eigenen Courage

In meinem letzten Post habe ich davon berichtet, dass ich vier Wochen lang den Jakobsweg laufen möchte. Der Flug ist gebucht und die letzten Ausrüstungsgegenstände treffen so langsam ein. Ich laufe diesen Weg - aber Angst habe ich irgendwie doch.

Ich meine, vielleicht habe ich nach zwei Tagen einfach keine Lust mehr. Was ist wenn ich mich furchtbar langweile und habe noch 26 Tage vor mir? Schließlich bin ich alleine unterwegs, und das zu einer Jahreszeit zu der nur wenige diesen Weg laufen.

Ist es nicht ziemlich vermessen davon auszugehen das zu schaffen, obwohl man noch nie eine solch lange Strecke gelaufen ist? Vielleicht ist es pure Arroganz von mir.

Über die rein praktischen Probleme mache ich mir weniger Sorgen. Ich bin ganz gut ausgerüstet. Sollte ich in Spanien verloren gehen habe ich ein Handy und ein GPS-Gerät und rufe einfach den Notruf. Falls es dunkel wird habe ich eine Lampe dabei, die mehr als ausreichend Licht gibt. Fällt das GPS aus hätte ich zur Richtungsbestimmung einen Kompass dabei mit dem ich umgehen kann. Zur Bewältigung der Strecke habe ich auch ein paar solide Treckingstöcke. Dazu gute Schuhe und Socken sowieso.

Auch der Rest meiner Ausrüstung ist auf hohem Niveau und leicht. Aber was passiert mit einem Menschen, der 28 Tage alleine durch die Pampa läuft? Wird er sich selbst irgendwann überdrüssig?

Ich bin nicht religiös und daher erwarte ich keine Erscheinungen wenn ich in Spanien bin. Ich halte Gott nicht für wahrscheinlicher als die Existenz der Zahnfee.

Aber ich glaube daran, dass Erfahrungen einen Menschen verändern, und dies auch kontinuierlich tun. Dieser Weg wird für mich eine einzigartige Erfahrung sein und mich verändern. Vielleicht habe ich auch vor dieser Veränderung etwas Angst, schließlich finde ich mich gut so wie ich bin!

Wie dem auch sei, es geht nach Spanien. Nicht heute, nicht morgen, aber Mitte März - und das wo ich doch so kälteempfindlich bin... Mitte April komme ich dann verändert wieder zurück und bin gespannt wie die Eingewöhnung von statten geht.

Trotz aller Angst freue ich mich Riesig darauf. Zur Zeit beschäftige ich mich fast täglich mit dem Thema. Vermutlich kenne ich noch bevor ich den Weg gelaufen bin jeden Stein und jede Herberge. Fast jeden Tag kontrolliere ich die Packliste und mache mir Gedanken über die Etappen.

Samstag, 8. Januar 2011

Der Jakobsweg

Vor langer Zeit, fast in einem anderen Leben, hatte ich den Wunsch einmal eine große Wanderung zu machen. Für dieses Vorhaben hatten Ria und ich uns den Jakobsweg ausgesucht. Dies ist nun über sieben Jahre her und mich hat diese Idee nie ganz los gelassen.


Während ich noch mit Ria zusammen war sprachen wir oft darüber diesen Weg einmal gemeinsam laufen zu wollen. Nun, daraus wird wohl leider nichts mehr.


Es ist nicht Einfach überhaupt die Zeit und das Geld dafür zu finden, aber es gab bereits ein Zeitfenster indem ich das hätte tun können. Leider wäre ich kurz nach unserer Trennung psychisch dazu nicht in der Lage gewesen. So zog die Zeit ins Land und eine neue Partnerin in mein Leben ein.


Wir sind jetzt drei Jahre zusammen und so langsam spüre ich wie mein ganzer Körper mich dazu drängt diese Wanderung zu machen und so habe ich den Urlaubsantrag eingereicht und mir die passende Ausrüstung beschafft. Ich bin bereit, der Weg kann kommen, das Abenteuer gehört mir...